25. November 2016

"Kill Girl - Tödliches Verlangen" von A. R. Torre


Kill Girl #1

Aber ein kleiner Teil von mir denkt, dass es möglich ist. Und ich will es. Ich brauche es. So dringend.
Hoffnung.
Hoffnung ist gefährlich. Denn diese Hoffnung führt zu Erwartungen, dass ich zu etwas Höherem imstande sein könnte, zu mehr als nur zu Bösem...


(...) manchmal bekomme ich einfach Heimweh. Nicht Heimweh in dem Sinn, dass ich wünschte, ich wäre in meinem Kindheitszuhause, sondern die Sehnsucht, mich in jemands Arme fallen zu lassen und von ihm getröstet zu werden. Ich will, dass mir jemand den Rücken reibt und mir sagt, dass alles gut werden wird.
Man hat keine Ahnung, wie sehr man menschliche Interaktion schätzt, bis sie einem entrissen wird. Schlichte Berührungen tragen viel dazu bei, Trost zu spenden.

aus: "Kill Girl - Tödliches Verlangen" von A. R. Torre


400 Seiten
ISBN: 9783442384174
Verlag: Blanvalet
Deanna hat drei Regeln zu befolgen:
1. Verlasse niemals die Wohnung.
2. Entwickle niemals Gefühle für einen Kunden.
3. Töte niemanden.

In den drei Jahren, die sie nach diesen Regeln lebte, funktionierte alles perfekt.
Sie hat sich in ihrem Appartement verbarrikadiert, um ihr schier unstillbares Verlangen nach Mord im Zaum zu halten. Ihr Geld verdient sie als Camgirl.
Es könnte kaum besser laufen - bis sie beginnt, die Regeln zu brechen.
Als ein kleines Mädchen entführt wird, auf das die Beschreibungen der Fantasien eines ihrer Kunden passen, muss Deanna sich entscheiden, ob sie sich weiter versteckt oder alles daran setzt, dieses Mädchen zu retten.

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Was dieses Buch angeht, bin ich sehr zwiegespalten. Es fällt mir schwer, eine klare Meinung zu bilden, denn anfangs gefiel es mir sehr gut, dann gab es eine Zeit, in der es sich sehr gezogen hat, bevor es wieder spannend wurde, sich zum Schluss aber dann doch wieder in die Länge zog.

Insgesamt ist es schon interessant. Die Arbeit als Camgirl wird recht gut beschrieben, die erotischen Szenen rutschen nicht ins Obszöne ab, sie lassen sich gut lesen. Diverse Fetische der Kunden werden näher erläutert.

Auch die Perspektivwechsel bringen Abwechslung in das Geschehen und zeigen die Geschichte von mehreren Seiten. Besonders die Szenen aus Sicht des später entführten Mädchens fand ich sehr interessant und die steigerten die Spannung auf den "Showdown".

Der psychologische Aspekt der Geschichte hat mich sehr bewegt: Kann man seine Triebe kontrollieren? Bringt es etwas, sich zu verstecken? Kann man vor sich selbst weglaufen? Und vor allem: Kann man sich auf sein Ziel fokussieren, ungeachtet seiner eigenen Triebe?

Insgesamt kann ich schon empfehlen, das Buch zu lesen. Ich denke, es ist eines dieser Bücher, zu denen sich einfach jeder seine eigene Meinung bilden muss. Obwohl zeitweise die Spannung fehlte, hat es sich trotzdem gelohnt, es zu lesen.

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