3. Januar 2014

"Norden ist, wo oben ist" von Rüdiger Bertram

192 Seiten
ISBN: 9783473368655
Verlag: Ravensburger
Der elfjährige Philipp muss sich entscheiden: Fliegt er mit seiner Mutter in den Urlaub? Oder mit seinem Vater? Die beiden sind geschieden und reden nicht mehr miteinander.
Doch Philipp weiß sich ganz anders zu helfen: Er trickst beide Elternteile aus und freut sich darauf, vier Wochen ganz alleine zu verbringen. Doch da hat er die Rechnung ohne Mel gemacht... Mel ist ungefähr in seinem Alter und hat ihre Reisegruppe ausgetrickst. Als sie sieht, dass auch Philipp ganz alleine an der Autobahnraststätte ist, quatscht sie ihn einfach an. Und gegen die abenteuerlustige, quirlige Mel kommt Philipp einfach nicht an...
Bald darauf beginnt ein abenteuerlicher Roadtrip - oder genauer gesagt Boattrip! -, auf dem die beiden viele spannende Dinge erleben.

Eigentlich ist der Hintergrund der Geschichte ja wahnsinnig traurig. Philipp ist der einzige Sprössling reicher Eltern und lebt bei seinem Vater. Der arbeitet aber ständig nur. Um auszugleichen, dass er wenig Zeit für seinen Sohn hat, kauft er ihm alles, was er will und bietet ihm sowieso ein Leben im puren Luxus. Die Mutter interessiert sich noch viel weniger für ihr Kind. Und Philipp? Der will einfach nur mal ganz alleine sein und seine Ruhe haben... Mel hingegen lebt in einer Pflegefamilie und weiß, dass sie einen großen Bruder hat. Doch zu ihm besteht kein Kontakt.

Rüdiger Bertram verpackt dies alles aber in einer interessanten Geschichte, in der sich die beiden gegensätzlichen Kinder finden und dann nun mal sozusagen im selben Boot sitzen - wortwörtlich und sprichwörtlich ;-)
Auch wenn ich der Zielgruppe schon einige Jahre entwachsen bin, hat es mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, die beiden auf ihrem Trip zu begleiten. Und ob geldschluckende Fische, vermeintliche Kinderfänger mit unsichtbaren Hunden oder diebische Elstern - ich hatte viel zu lachen und zu schmunzeln.

Auch die Spannung bleibt das ganze Buch über erhalten. Sei es zunächst die Frage, was die beiden überhaupt als Nächstes anstellen und später die Frage, ob sie ihr Ziel erreichen oder nicht. Sie stürzen von einem Abenteuer ins Nächste. Am Ende bleiben leider ein paar Fragen offen, die man sich als Leser dann selbst beantworten muss. Aber eigentlich ist es ja auch mal schön, wenn Platz für Interpretationen bleibt ;-)

Den Kindern wird hier sehr schön gezeigt, wie wichtig und wertvoll Freundschaft ist und wie wenig dagegen doch die materiellen Dinge bedeuten...

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