3. Januar 2014

"Kotzt du noch oder lebst du schon?" von Diana Fey

368 Seiten
ISBN: 9783864930164
Verlag: Ullstein Extra

Diana ist 14, als sie an Bulimie erkrankt. Viele Jahre beherrscht die Bulimie Dianas Leben und ist ihr treuester Begleiter.

In ihrem Buch "Kotzt du noch oder lebst du schon? Mein Leben mit Bulimie" berichtet Diana Fey nicht nur, wie es überhaupt zu ihrer Krankheit kam, sondern auch von den schlimmsten Zeiten, den ersten Therapieversuchen sowie der späten, aber rechtzeitigen Erkenntnis, dass es so nicht weiter gehen kann.

Unterteilt ist das Buch in drei Abschnitte.
Der erste Abschnitt ("Wie kommt's?" 1994 - 1999) beginnt mit Weihnachten 1994. Dem Weihnachten, an dem Diana 14 war und das Ganze begann. Auf den folgenden Seiten schildert die Autorin die Zeit zwischen dem Beginn der Bulimie und ihrem Auszug aus dem Elternhaus.
Im zweiten Abschnitt ("Wie is(s)t's?" 1999 - 2004) geht es um die Zeit seit dem Auszug bis zum Tag der Erkenntnis, dass sich etwas ändern muss. Freunde kommen und Freunde gehen - doch "Mia", die Bulimie, bleibt immer bei Diana Fey. Irgendwann gesellt sich dann auch noch das "Ego" dazu.
Der dritte Abschnitt ("Wie geht's?" nach 2004) handelt dann von der Zeit ab dem Tag der Erkenntnis. Obwohl "Mia" und "Ego" natürlich nicht von heute auf morgen weg waren, ging es bergauf, doch auch von Rückschlägen berichtet die Autorin.


Was macht nun dieses Buch aus? Es gibt schließlich schon viele Erfahrungsberichte von Essgestörten. Nun also noch einer?
Auch ich habe bereits mehrere Erfahrungsberichte gelesen, doch Diana Feys Buch toppt sie alle!
Nicht nur das Cover und der Titel sind ansprechend, sondern auch der Schreibstil ist einfach göttlich. Obwohl es ein ernstes Thema ist, schafft Diana es, das Ganze humorvoll zu nehmen. Ob nun ihre Freunde (von denen sie übrigens hauptsächlich die mehr oder weniger gestörten anzieht!) oder ihre ersten Therapieversuche, doch vor allem auch die inneren Gespräche mit "Mia" und dem "Ego" - Diana Fey verpackt es alles mit Humor und bringt ihre Leser dazu, herzlich zu lachen!

Die eigenen Stimmen der Bulimie (Mia) und des Egos helfen sicherlich auch Essstörungs-Unerfahrenen dabei, zu verstehen, in welchem Zwiespalt man sich überhaupt befinden kann. Wenn die "eigentliche" Diana weiß, dass Kotzen keineswegs gut ist, säuselt "Mia" ihr leise ins Ohr, dass sie jederzeit aufhören könne, dass sie unbedingt abnehmen müsse und noch vieles mehr. Und damit auch ja niemand etwas mitbekommt, sorgt das Ego dann noch dafür, dass sie sich auch ja schminkt und aufstylt.


Humor sollte bei Krankheiten niemals fehlen, finde ich. Und solange nichts ins Lächerliche gezogen wird, ist Humor auch absolut in Ordnung und hilft sicher vielen bei der Krankheitsbewältigung. Diana Fey schafft die richtige Balance - sie zeigt ihrem Leser humorvoll, wie ihr Leben bisher verlief, doch zieht die Krankheit niemals ins Lächerliche.

Ob essgestört oder außenstehend - ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen!
Mir fiel es schwer, mich zu entscheiden, wie ich diese Rezension nun überhaupt schreiben könnte. Irgendwie wird nichts dem Buch so richtig gerecht ;-) Daher gehe ich nun einfach nicht ins Detail, sondern überlasse es jedem Leser selbst, sich von Diana Feys (schwarzem) Humor zu überzeugen. Es lohnt sich!

Website von Diana Fey

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